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Atemnotsyndrom (IRDS) des Frühgeborenen

Beatmung beim Atemnotsyndrom (IRDS)
Beatmung beim Atemnotsyndrom (IRDS)
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Was ist das Atemnotsyndrom (IRDS) bei Frühgeborenen?

IRDS = neonatal or infant respiratory distress syndrome

Das Atemnotsyndrom (IRDS) des Frühgeborenen, kommt bei vielen Frühchen vor. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass sie aufgrund der zu frühen Geburt in der Regel keine ausreichende Lungenreife besitzen. Dies führt zu einem Mangel an Surfactant. Ausnahmen bildeten zumindest augenscheinlich hier Frühgeburten, bei denen bereits während der Schwangerschaft ein Frühgeburtsrisiko bestand. Hier wurde bis vor einigen Jahren vorbeugend eine Therapie unter Zuhilfenhame eines Medikaments (Glukokortikoide), welches die Lungenreife beschleunigen kann, durchgeführt. Studien brachten jedoch hervor, dass mehrmalige Steroid-Gaben keine Verbesserung der Lungenreifung, sondern fetale Wachstumsstörunngen hervorrufen, sodass eine pränatale Surfactantgabe nicht mehr empfohlen wird. Darüber hinaus wird die vorgeburtliche Surfactantgabe mit einer Veränderung der Gehirnentwicklung und späteren mentalen Auffälligkeiten und ADHS in Verbindung gebracht.

Bei Frühchen, die vor der 30.SSW geboren wurden, liegt die Häufigkeit des Atemnotsyndrom (IRDS) bei 60%.

Was ist Surfactant?

Die Produktion des Surfactant findet in der Regel erst ab der ca. 35. Schwangerschaftswoche statt. Vor der 30.SSW tritt das Syndrom bei 60% aller Frühgeborenen auf. Die Typ-2 Pneumozyten in den Lungen konnten noch nicht genügend des Oberflächenfilms (Surfactant) bilden. Dieser begünstigt die Entfaltung der Alveolen bei jedem Atemzug. Das Fehlen des Surfactants führt dazu, daß die Lungenalveolen zusammenkleben (sekundäre Atelektasen).

 

Was sind die Symtpome?

Die typischen Symptome des Atemnotsyndroms (IRDS) sind:

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  • beschleunigte Amtung (Tachypnoe) mit einer Atemfrequenz von über 60 Atemzügen in der Minute
  • erschwerte Atemtätigkeit (Dyspnoe), es ist ein Stöhnen bei der Ausatmung zu hören
  • Nasenflügelatmung und Einziehungen von Oberbauch, Rippenzwischenräumen und dem Raum unter dem Kehlkopf beim Einatmen („sternale Einziehungen bzw. Einziehungen an Sternum und Interkostalräumen“)
  • Atemstillstände , Atemaussetzer (Apnoen)
  • Hautblässe oder violette bis bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose)
  • schwäche, herabgesetzter Muskeltonus

Stadien des Atemnotsyndroms (IRDS)

Das Atemnotsyndrom (IRDS) wird in vier verschiedene Stadien unterteilt:

  1. (I) – feingranuläre Transparenzminderung
  2. (II) – zusätzlich über die Herzkontur hinausreichendes positives Aerobronchogramm
  3. (III) – zusätzlich weitere Transparenzminderung mit Unschärfe der Zwerchfell- und Herzkonturen
  4. (IV) – Weiße Lunge, die Herzkonturen lassen sich nicht vom Lungenparenchym differenzieren

Wie wird es behandelt?

Vorgeburtlich: hinauszögern der Geburt bspw. durch Tokolyse (Wehenhemmung)

Nachgeburtlich:

  • Gabe von Surfactant in die Luftröhre
  • unterstützende Sauerstoffgabe
  • CPAP oder SIMV Beatmung
  • Infusionsbehandlung
  • Minimal Handling
  • Flüssigkeitsbilanzierung
  • ggfls. Antibiotika / medikamentöse Unterstützung

 

Beispiele möglicher Komplikationen oder sekundäre Erkrankungen

Als Folge der Lungenunreife, der Langzeitbeatmung und Sauerstofftoxizität in der Einatmungsluft kann sich bei Neugeborenen eine chronische Lungenerkrankung, die bronchopulmonale Dysplasie (BPD) und Augenschäden, die retrolentale Fibroplasie (Frühgeborenenretinopathie), entwickeln.

Weitere mögliche Folgen sind:

  • Pneumothorax
  • Lungenemphysem
  • Fehlbildungen der Bronchien, Asthma, verschiedene chronische Lungenprobleme
  • Hirnblutungen und ggfls. daraus resultierende Folgeschädigungen

 

 

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